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Verschiedene Arten von Benchmarking

Aktualisiert: 20. Jan. 2022

In einem unserer letzten Beiträge haben wir uns bereits angeschaut, was Benchmarking denn eigentlich ist und welche Prozessschritte für einen erfolgreichen Benchmarking-Prozess notwendig sind.


Aber Benchmarking ist nicht gleich Benchmarking! Es gibt verschiedene Arten von Benchmarking mit verschiedenen Vorgehensweisen und unterschiedlicher Zielsetzung.


Verschiedene Arten von Benchmarking

In der heutigen sehr schnelllebigen Zeit suchen Unternehmen stetig nach Möglichkeiten und Strategien, um die eigene Leistung und das eigene Geschäft zu verbessern. Ultimativ soll durch die Optimierung der Gewinn maximiert und Ressourcen so effizient wie möglich eingesetzt werden. Aus diesem Grund betreiben Unternehmen Benchmarking.


Aber nicht jedes Benchmarking ist gleich - daher werden verschiedene Typen von Benchmarking unterschieden, die abhängig von der Industrie und den definierten Zielen besser oder schlechter geeignet sind. Im Folgenden sind die unterschiedlichen Typen genauer beschrieben.


Internes Benchmarking

Das interne Benchmarking gilt als einfachste Form des Benchmarking, da der Vergleich innerhalb der eigenen Organisation durchgeführt wird. Notwendige Daten sind in der Regel vorhanden und können ohne viel Aufwand bereitgestellt werden. Ziel des internen Benchmarkings ist das Identifizieren von idealen Lösungen für Prozesse, Aufgaben und Verfahren, die an mehreren Stellen im Unternehmen auftreten, um die gesamte Organisation dahingehend zu optimieren. Am effektivsten lässt sich internes Benchmarking in dezentral organisierten Unternehmen durchführen, da die Prozesse und Aufgaben sich stärker unterscheiden als bei einem zentral geführten Unternehmen. Es gilt allerdings auch, dass das interne Benchmarking das geringste Innovations- und Verbesserungspotenzial birgt, da externe Einflüsse gänzlich fehlen.


Externes Benchmarking

Das externe Benchmarking kann eine Erweiterung eines internen Benchmarking-Projektes sein oder auch eigenständig durchgeführt werden. Anders als beim internen Benchmarking werden beim externen Benchmarking eine oder mehrere Unternehmen für den Vergleich herangezogen, die nicht zur eigenen Organisation gehören. Bei der externen Betrachtung werden wiederum verschiedene Arten von Benchmarking unterschieden.


Generisches Benchmarking

Das generische Benchmarking ist dadurch gekennzeichnet, dass ein branchen- und funktionsübergreifender Vergleich der Prozesse und Methoden stattfindet. Aufgrund dieser Charakteristik gibt es hinsichtlich der Organisationen, mit denen der Vergleich durchgeführt wird, keine Restriktionen z.B. hinsichtlich der Branchenzugehörigkeit. Vielmehr wird die Suche nach einem passenden Vergleichsobjekt am definierten Ziel (z.B. Reaktionszeit des Kundendienstes) orientiert und der Best-in-Class - also die Organisation oder das Unternehmen mit dem besten Lösungsansatz - ausgewählt. Mithilfe des generischen Vergleichs lässt sich ein hoher Lerneffekt erzielen, erfordert allerdings auch einen relativ großen Aufwand.


Funktionales Benchmarking

Wie der Name vermuten lässt, geht es beim funktionalen Benchmarking um den Vergleich von Prozessen und Methoden in identischen Geschäftsfunktionen (z.B. im Bereich Logistik). In der Regel werden branchenfremde Unternehmen für den Vergleich herangezogen. Das bietet den Vorteil eines guten Zugangs zu Informationen, da die Unternehmen nicht im Wettbewerb zueinander stehen und sich offen austauschen können. Gleichzeitig ist ein hoher Wissenstransfer aufgrund der externen Sichtweise möglich. Oftmals wird diese Art von Benchmarking genutzt, wenn eine Industrie in einem bestimmten Bereich besonders gute Ergebnisse vorweisen kann.


Competitive Benchmarking

Beim Wettbewerbs-Benchmarking oder kompetitiven Benchmarking stehen andere branchenrelevante Marktteilnehmer im Fokus. Zum einen ist es auf diese Weise möglich, seine eigene Positionierung im Markt zu bestimmen, zum anderen können besonders wertvolle Erkenntnisse aus einer Stärken-Schwächen-Analyse eines Konkurrenzunternehmens gezogen werden. Mithilfe des Vergleichs mit der direkten Konkurrenz, lassen sich eigene Schwächen besser verstehen und gleichzeitig Optimierungsmethoden und Strategien identifizieren. Darüber hinaus haben sich die beobachteten Lösungsansätze beim Wettbewerber bereits in der Praxis bewährt, sodass in der Regel auf langwierige Testphasen verzichtet und direkt mit der Planung der Implementation begonnen werden kann. Aufgrund der externen Sichtweise und der Branchennähe, kann mit kompetitiven Benchmarking ein hoher Wissenstransfer realisiert werden. Allerdings ist die Beschaffung von Informationen und Daten von Mitbewerbern deutlich schwieriger als beim Vergleich mit branchenfremden Unternehmen.


In einem unserer älteren Artikeln haben wir uns mit der Beschaffung und Organisation von wettbewerbsrelevanten Daten befasst: "Wettbewerbsdaten effektiv managen".

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